Kapitel C

Aus- und Weiterbildung

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Indikator C3
Lehre

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Gleichstellungsziele

Abbau der genderspezifischen Bildungssegregation

Im Jahr 2019 wurden in Wien knapp über 17.000 Lehrlinge ausgebildet, davon 37% Frauen. Damit wählen deutlich weniger Mädchen als Burschen eine duale Ausbildungsform. Zugleich zeigt sich das geschlechtsspezifische Ausbildungswahlverhalten in der Lehre besonders deutlich. Die zehn häufigsten Lehrberufe von Mädchen konzentrieren sich auf Berufe für Bürokauffrau, Assistenztätigkeiten wie Verwaltungsassistentin, Pharmazeutisch-kaufmännische Assistentin, Hotel- und Gastgewerbeassistentin oder Zahnärztliche Fachassistenz, sowie den Einzelhandel und persönliche Dienstleistungen wie zum Beispiel Friseurin. Jene von Burschen neben Einzelhandel und Gastgewerbe vor allem auf technische Ausbildungsberufe wie zum Beispiel Elektrotechnik (Modullehrberuf), Kraftfahrzeugtechnik, Installation und Gebäudetechnik, Mechatronik oder Informationstechnologie-Technik. 58% der männlichen Lehrlinge und 66% der weiblichen Lehrlinge entschieden sich für einen der zehn am häufigsten gewählten Lehrberufe, das ist etwas weniger als in den Jahren zuvor. Im Gegensatz zu 2015/2016 wählt ein geringerer Anteil, aber noch immer mehr als ein Drittel der weiblichen Lehrlinge (38%), einen der drei häufigsten Berufe (Bürokauffrau, Einzelhandel, Friseurin). Bei den Männern konzentriert sich knapp ein Drittel (31%) auf drei Lehrberufsgruppen (Einzelhandel, Elektrotechnik und Kraftfahrzeugtechnik).

Gegenüber 2012 und 2015 hat sich an den zehn am häufigsten gewählten Lehrberufen von Mädchen und Burschen nicht viel verändert. Bei Mädchen ist 2015 der Lehrberuf der Konditorin auf Kosten der Bankkauffrau dazugekommen sowie 2019 der Lehrberuf der Zahnärztlichen Fachassistenz auf Kosten der Drogistin. Der Lehrberuf der Bürokauffrau hat seit 2015 fast die Hälfte der weiblichen Lehrlinge verloren. Bei den Männern haben 2015 Elektronik und Metalltechnik den Lehrberuf Maurer und Informations- und Kommunikationstechnik ersetzt.

Die Konzentration auf bestimmte Berufe ändert sich bei den Burschen 2019 nicht. Während die bereits stärkere Konzentration der Mädchen etwas abnimmt, stagniert die Konzentration der Burschen auf „typisch männliche“ Berufe. Der Anteil der Burschen an den drei am häufigsten gewählten Lehrberufen ist zwischen 2012 und 2015 von 25% auf 31% gestiegen und blieb 2019 auf diesem Niveau. Der Anteil der Burschen in den zehn am häufigsten gewählten Lehrberufen sank dagegen im selben Zeitraum von 61% auf 58%. Bei den Mädchen sank die Konzentration in den drei am häufigsten gewählten Lehrberufen von 47% 2015 auf 38% 2019. Auch der Anteil der Konzentration in den zehn häufigsten Lehrberufen bei Mädchen sank von 69% 2015 auf 66% 2019.