Kapitel A

Frauen und Männer in Wien

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Kapitel A

Frauen und Männer in Wien

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Indikator A7
Haushalte und Lebensformen

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Gleichstellungsziele

Wertschätzende Darstellung vielfältiger Lebens- und Familienformen

2019 lebten von den 1.924.991 Wiener*innen 1.731.758 in Privathaushalten. 37.964 lebten zu dieser Zeit in Anstaltshaushalten (siehe Indikator A8.1) [Anm. 1]. Betrachtet werden nachstehend die Lebensformen der in Privathaushalten lebenden Wiener*innen.

Unter diesen bilden Familien mit Kindern die häufigste Lebensform. 41% aller Wiener*innen lebten 2019 in einem Paarhaushalt mit Kindern und 13% in Ein-Eltern-Familien. Jeweils 23% der Wiener*innen lebte in Paarhaushalten ohne Kinder sowie in Ein-Personen-Haushalten. Männer lebten häufiger in Paarhaushalten, denn sowohl in Einpersonenhaushalten als auch in Ein-Eltern-Haushalten leben überwiegend Frauen (Frauenanteil 54% bzw. 83%). Im Vergleich zu 2011 ist die Zahl der alleinlebenden Männer dennoch stärker angestiegen als die Zahl der alleinlebenden Frauen.

Insgesamt hat seit 2011 vor allem die Zahl der Familienhaushalte (+9%), und darunter die Zahl der Paare mit Kindern zugenommen (+11%). Die Zahl der Ein-Eltern-Haushalte ist mit 2% im Vergleich zu anderen Haushaltsformen am geringsten gestiegen. Zugleich ist der Anteil der Alleinerzieherinnen gegenüber den Alleinerziehern von 86% im Jahr 2011 auf 83% im Jahr 2019 gesunken, ein Trend, der sich bereits 2016 abzeichnete. Während rund 80% der Alleinerzieherinnen mit mind. 1 Kind unter 25 Jahren zusammenleben, gilt dies jedoch nur für rund 65% der Alleinerzieher. Dennoch ist auch bei Alleinerziehenden mit Kindern unter 25 Jahren die Zahl der alleinerziehenden Mütter leicht gefallen (-2%), während die Zahl der alleinerziehenden Väter um 1% stieg. 

Insgesamt nahm die Zahl der alleinerziehenden Väter zwischen 2011 und 2019 um 8% zu. Das ist vor allem auf den Anstieg der Zahl der Väter, die mit mind. einem ihrer Kinder über 25 Jahren zusammenleben, zurückzuführen. Deren Zahl stieg um rund ein Viertel im Vergleich zu 2011. Ein ähnlicher Trend zeigt sich bei alleinerziehenden Müttern und weist darauf hin, dass Kinder immer später aus dem Elternhaus ausziehen. Dies gilt in Wien für Kinder Alleinerziehender in noch stärkerem Maße als generell. Obschon auch die Zahl der Paarhaushalte mit Kinder ab 25 Jahren im Vergleich zu 2011 zugenommen hat, ist der Zuwachs von rund 11% moderater.

Corona-Fokus 2021

Die Covid-19-Pandemie stellte vor allem Familien mit Kindern vor besondere Herausforderungen: Kindergarten- und Schulschließungen bzw. Schließtage mussten organisiert, Homeschooling begleitet und Krankenstände und Quarantäne-Regelungen bewältigt sowie der Wegfall von Freizeit- Kultur- und Sportangeboten für Kinder innerfamiliär kompensiert werden. Vor allem Ein-Eltern-Haushalte waren diesen Herausorderungen besonders betroffen: Neben geringeren zeitlichen Ressourcen verfügen diese Haushalte über ein signifikant geringeres (äquivalisiertes) Haushaltseinkommen (vgl. Indikator G7.1) und sind dementsprechend deutlich häufiger armutsgefährdet (vgl. Indikator H1.1).

2021 waren von den rund 70.400 Alleinerziehenden in Wien über 80% Frauen. Knapp zwei Drittel der Alleinerzieherinnen war 2021 erwerbstätig, mehr als die Hälfte von ihnen (58%) Vollzeit. Bei den alleinerziehenden Vätern lag dieser Anteil mit 80% zwar deutlich höher, allerdings sind die Daten zu Erwerbsstatus und Arbeitszeit der Väter aufgrund der geringen Fallzahlen und der damit verbundenen Schwankungsbreite nur mit Vorbehalt zu interpretieren.