Gleichstellungsziele
Abbau der genderspezifischen Bildungssegregation
Der allgemeine Mädchenanteil in schulischen Bildungseinrichtungen der Sekundarstufe I entspricht 48%. Während der Mädchenanteil an den beiden meistbesuchten Schulformen der Neuen Mittelschule mit 46% sowie der AHS-Unterstufe mit 51% fast dieser Verteilung entspricht, zeichnet sich in Polytechnischen Schulen mit 42% sowie Sonderschulen mit 35% ein geringerer Mädchenanteil ab. Da der Mädchenanteil in der AHS-Unterstufe höher ist als jener in anderen Bildungseinrichtungen der Sekundarstufe I, kann gesagt werden, dass Mädchen eher höhere Schulformen besuchen.
Dieses Bild zeichnet sich auch in Bildungseinrichtungen der Sekundarstufe II ab. Die Partizipation von Mädchen nach Schulform verdeutlicht die höhere Bildungsbeteiligung von Frauen: Mädchen sind in Sonderschulen, Polytechnischen Schulen und Berufsschulen unterrepräsentiert und dafür in weiterführenden Schulen stärker vertreten. Mädchen bleiben nach der Unterstufe zudem öfter an einer AHS, während Buben häufiger in eine Lehre oder eine berufsbildende Schule wechseln. Innerhalb der berufsbildenden mittleren und höheren Schulen besteht jedoch eine ausgeprägte geschlechtsspezifische Segregation, da Schülerinnen nur einen Anteil von 31% in technischen und gewerblichen Schulen stellen (in BMS 22%, in BHS 33%), an kaufmännischen (61%; in BMS 56%, in BHS 63%), wirtschaftsberuflichen (72%, in BMS 65%, in BHS 75%) und sozialberuflichen (75%) berufsbildenden Schulen jedoch dominieren. In den höheren berufsbildenden Schulen sind Mädchen in den genannten „mädchentypischen“ Zweigen noch stärker vertreten als in den mittleren berufsbildenden Schulen.
In den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen hat sich die horizontale Segregation der Fachrichtungen zwischen den Schuljahren 2014/15 und 2018/19 kaum verändert. In den technischen gewerblichen mittleren und höheren Schulen ist der Mädchenanteil mit 31% weiterhin sehr gering, während die Mädchendominanz in den sozial- und wirtschaftsberuflichen Schulen annähernd gleich hoch geblieben ist.