Kapitel H

Armut und soziale Sicherheit

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Armut und soziale Sicherheit

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Indikator H3
Armut und kulturelle Partizipation

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Gleichstellungsziele

Reduktion der Frauenarmut

Der Indikator vergleicht die kulturelle Partizipation von Personen, die von Armut betroffen sind, mit jenen, die nicht von Armut betroffen sind. Dabei wird auf die Wiener Lebensqualitätsstudie der Stadt Wien/Universität Wien 2018 zurückgegriffen, mit der die Frage nach der Teilnahme an Kulturveranstaltungen (Musikveranstaltungen, Theater, Literaturveranstaltungen, bildende Kunst) differenziert auswertbar ist. Armut wird dabei über Einschränkungen in der Lebensführung (finanzielle Deprivation [Anm. 3]) erfasst.

Ohne finanzielle Deprivation sind Frauen 2018 kulturell aktiver als Männer: 50% dieser Frauen besuchen häufig, d.h. öfter als sechsmal in den vergangenen 12 Monaten, Kulturveranstaltungen (43% der Männer), 24% nehmen nur selten, d.h. maximal zweimal, an Kulturveranstaltungen teil (27% der Männer). Mit finanzieller Deprivation werden kulturelle Aktivitäten von Frauen deutlich eingeschränkt: von den betroffenen Frauen nehmen nur noch 23% häufig an Kulturveranstaltungen teil, aber 53% nur selten. Besonders auffällig ist, dass der Unterschied bei Männern mit und ohne finanzieller Deprivation deutlich geringer ausfällt: so besuchen immer noch 40% der Männer mit finanzieller Deprivation häufig Kulturveranstaltungen. Dies bedeutet, dass armutsbetroffene Frauen ihre kulturellen Aktivitäten stärker einschränken als Männer.

 

Da für den zweiten Wiener Gleichstellungsmonitor 2016 keine aktuellen Daten aus der Wiener Lebensqualitätsstudie vorlagen, können hier nur die Veränderungen zwischen 2013 und 2018 betrachtet werden. Hierbei fallen einige Veränderungen auf. So haben Frauen (59%) und Männer (53%) ohne finanzielle Deprivation 2013 öfter häufig an Kulturaktivitäten teilgenommen. Ebenso rückläufig sind die Kulturaktivitäten bei Frauen mit finanzieller Deprivation. 2013 haben zudem noch 37% der Frauen mit finanzieller Deprivation häufig an Kulturveranstaltungen teilgenommen; 2018 waren es nur mehr 23%.

2013 haben armutsbetroffene Männer ihre kulturellen Aktivitäten stärker eingeschränkt als armutsbetroffene Frauen. 2018 verhält es sich umgekehrt: armutsbetroffene Frauen schränken ihre kulturellen Aktivitäten stärker ein als Männer: 2013 besuchten nur 19% der Männer mit finanzieller Deprivation häufig kulturelle Veranstaltung (62% selten); 2018 dagegen 40%.