Gleichstellungsziele
Verbesserung des Zugang zu leistbarem und rechtlich gesichertem Wohnraum
Wiener*innen leben fast zur Gänze in Wohnraum der Ausstattungskategorie A und überwiegend in Wohngebäuden mit mehreren Wohnungen. Mietwohnungen haben einen hohen Anteil, dabei gibt es je nach Haushaltsform Unterschiede in privaten Hauptmietwohnungen, genossenschaftlichen Mietwohnungen sowie Gemeindewohnungen. Ein Fünftel der Wiener*innen lebt im Eigentum, am häufigsten Paare mit bis zu zwei Kindern. Die Wohnform Ein- und Zweifamilienhaus macht 9% aus.
Der Großteil der Wiener Bevölkerung lebt in Wohngebäuden mit mehreren Wohnungen, davon die Hälfte in Wohngebäuden ab 20 Wohnungen und knapp die Hälfte in Wohngebäuden bis 20 Wohnungen. Dabei wohnten 2015 zwischenzeitlich mehr Personen in kleineren Wohngebäuden als in 2012 und in 2020. Wesentlich geringer ist der Anteil der Wohnform Ein- oder Zweifamilienhaus (9%), der seit 2012 annähernd gleich ist.
Alleinlebende Frauen wohnen zu 94% in Wohngebäuden bis und ab 20 Wohnungen. Dieser Anteil ist leicht höher als jener der Durchschnittsbevölkerung (92%), sowie Alleinerziehender und kinderreicher Familien (91% bzw. 92%) und kinderloser Paare oder Familien bis zwei Kinder (89% bzw. 85%). Der Anteil alleinlebender Frauen in der Wohnform Ein- und Zweifamilienhaus ist mit 6% sehr gering, ähnlich jener von alleinlebenden Männern (4%) und ist damit um die Hälfte bzw. ein Drittel geringer als unter anderen Haushaltstypen und seit 2013 gleichbleibend.
Alleinerziehende leben mehrheitlich in Wohngebäuden bis und über 20 Wohnungen (91%), dieser Anteil stieg seit 2013 (87%). Nur zu 8% leben Alleinerziehende in einem Ein- oder Zweifamilienhaus. Dieser Anteil ist seit 2013 (13%) und 2016 (10%) kontinuierlich gesunken, gleichermaßen jener von Familien mit drei und mehr Kindern. Vergleichsweise leben 15% aller Paare mit bis zu zwei Kindern in einem Ein- oder Zweifamilienhaus.
Die Wiener Bevölkerung lebt mehrheitlich in Mietwohnungen (75%). Der Anteil an privaten Hauptmietwohnungen ist höher (32%) als jener von Gemeindewohnungen (22%) und genossenschaftlicher Hauptmiete (21%). Ein Fünftel besitzt Eigentumswohnungen oder -häuser (20%), dabei ist im Beobachtungszeitraum eine kontinuierlich steigende Entwicklung erkennbar.
Alleinlebende Frauen leben häufiger in Mietwohnungen (77%) als der Durchschnitt, wobei der Anteil alleine in Miete lebender Männer noch höher ist (80%). Ca. ein Drittel der alleinlebenden Frauen wohnt dabei in privater Hauptmiete, der Anteil ist über die letzten Jahre gleichbleibend. Auffällig gestiegen ist der Anteil von kinderlosen Paaren und Familien mit bis zu zwei Kindern, die im Eigentum wohnen, im Vergleich zu anderen Haushaltsformen.
Ein Drittel aller Alleinerziehenden wohnt in Gemeindewohnungen. Dieses Rechtsverhältnis ist sonst nur bei Familien mit drei und mehr Kindern ähnlich dominant. Dieser Anteil ist in den letzten Jahren mit ca. 35% stabil, genauso wie jener von Alleinerziehenden, die Eigentum besitzen, um 15%. Im Vergleich dazu wohnen Paare mit bis zu zwei Kindern zu einem Drittel (29%) im Eigentum. Paare mit drei und mehr Kindern wohnen zu 16% im Eigentum.
Verglichen mit Paaren und Familien mit ein bis zwei Kindern wohnen alleinlebende Frauen und Alleinerziehende häufiger in Mietverhältnissen. Nur alleinlebende Männer wohnen noch häufiger in Miete.
Wiener*innen leben zu 96% in Wohnformen mit der Ausstattungskategorie A, mit Zentralheizung oder Ähnlichem sowie Bad/Dusche. Dieser Anteil hat sich seit 2013 (92%) und 2016 (95%) gesteigert. Alleinlebende Männer, Frauen und Alleinerziehende wohnen zu einem etwas geringeren Anteil als kinderlose Paare und Familien in dieser Ausstattungskategorie. Der Anteil von alleinlebenden Frauen und Alleinerziehenden in Kategorie A Wohnformen stieg seit 2013 kontinuierlich.
Wiener*innen der zweiten Zuwanderungsgeneration wohnen zu einem überdurchschnittlichen Anteil in Gemeindewohnungen (36%), während Wiener*innen der ersten Zuwanderungsgeneration zu einem hohen Anteil im nicht geförderten privaten Mietwohnsektor zu finden sind (45%). Wiener*innen mit Migrationshintergrund leben insgesamt weniger in Eigentumswohnungen, allerdings stieg im zeitlichen Verlauf und im Vergleich zu 2012 die Eigentumsquote sowohl bei der ersten, als auch bei der zweiten Generation (um jeweils 2, bzw. 7-Prozentpunkte).
Corona-Fokus 2021
2021 waren rund 15% der Wiener Familien Ein-Eltern-Familien, d.h. rund 70.500 Alleinerziehende lebten während der Corona-Pandemie mit ihrem Kind bzw. ihren Kindern im gemeinsamen Haushalt, der Frauenanteil unter den Alleinerziehenden lag bei durchschnittlich 82%. Etwas mehr als ein Viertel der Alleinerziehenden lebten mit ihrem Kind bzw. ihrem Kindern auf weniger als 60m2, der Frauenanteil in dieser Wohnungsgröße lag bei 83%. Je größer der zur Verfügung stehende Wohnraum ist, desto geringer wird der Frauenanteil unter den Alleinerziehenden, er sinkt auf 80% bei einer Wohnraumgröße von 100m2 oder mehr. Der Indikator zeigt auch, dass der Anteil der alleinerziehenden Väter in den letzten Jahre kontinuierlich zugenommen hat und zuletzt von 16% auf 18% gestiegen ist (vgl. dazu auch Indikator A7 Haushalte und Lebensformen).