Gleichstellungsziele
Gendergerechte Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit
Reduktion der horizontalen Segregation
Frauen weisen im Mittel nach wie vor ein geringeres Ausmaß bezahlter Arbeit auf als Männer. Wienerinnen arbeiten im Schnitt 34 Wochenstunden, Wiener 39 Wochenstunden. D.h., bei Männern verlängert sich die tatsächlich geleistete Arbeitszeit im Schnitt um fünf Stunden; dies betrifft die wöchentliche Normalarbeitszeit. Im Zeitvergleich blieb die durchschnittliche bezahlte Arbeitszeit von Männern gleich, während sie bei Frauen um 1 Stunde stieg.
Differenziert nach dem Bildungsabschluss leisten Männer mit Hochschulabschluss die längste Wochenarbeitszeit, gefolgt von Männern mit mittleren Abschlüssen. Frauen weisen in allen Bildungsstufen eine durchschnittlich geringere Arbeitszeit auf als Männer. Der Geschlechterunterschied der durchschnittlichen Arbeitszeit liegt jeweils bei 5 Prozentpunkten jedoch ausgehend von unterschiedlichem Stundenniveau. Dies liegt durchaus auch daran, dass im Zeitvergleich die Wochenstunden der Männer sanken, vor allem auch bei den Akademikern. Damit ergibt sich eine leichte Annäherung bei der Arbeitszeit.
Corona-Fokus 2021
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie veränderten die Arbeitssituation vieler Menschen. Durch Lockdowns u.a. wurde mehr Zeit zu Hause verbracht, es fiel mehr Reproduktions- und Betreuungsarbeit an, welche Großteils von Frauen erbracht wurde (vgl. Mader et al. 2021). Dadurch war auch die Arbeitszeit in der Erwerbsarbeit Veränderungen unterworfen. Während vor der Corona-Pandemie die meisten Frauen und Männer keine Abweichung ihrer Normalarbeitsstunden angaben, haben im 1. Quartal 2020 sowohl die meisten Frauen als auch Männer angegeben weniger gearbeitet zu haben. Nach diesem merklichen Unterschied im 1. Quartal 2020 blieb die Anzahl der Personen, die weniger gearbeitet haben, höher und jene der Personen mit keinen Abweichungen niedriger als zuvor.