Kapitel D

Bezahlte und unbezahlte Arbeit

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Kapitel D

Bezahlte und unbezahlte Arbeit

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Indikator D8
Teilzeit

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Gleichstellungsziele

Gendergerechte Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben

Gendergerechte Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit

Im Jahr 2020 sind 41% der unselbstständig erwerbstätigen Frauen und 17% der Männer in Wien teilzeitbeschäftigt. Damit liegt die Teilzeitquote unter Frauen noch immer deutlich höher als bei Männern. Die Teilzeitquote der erwerbstätigen Frauen in Wien (41%) befindet sich unter jener für die Teilzeitquote von Frauen in Gesamtösterreich (47%). Bei Männern in Wien (17%) liegt die Teilzeitquote für Gesamtösterreich etwas stärker darüber (11%).

Die unterschiedlichen Gründe für Teilzeitbeschäftigung von Frauen und Männern zeichnen sich in den altersspezifischen Teilzeitquoten ab. Während Männer eine deutlich höhere Teilzeitquote bei den 15- bis 24-Jährigen aufweisen und damit Teilzeitarbeit vor allem als Nebentätigkeit zu Bildungsaktivitäten ausüben, ist sie bei Frauen während der sogenannten Familienphase, d.h., im Alter von 25 bis 44 Jahren, ähnlich hoch wie bei den Jugendlichen und wird meist zur Betreuung von Kindern oder pflegedürftigen Erwachsen genutzt. Weiters zeigt sich je nach Familienstand, dass bei Männern mit Partner*in und Kindern der Anteil der Teilzeitbeschäftigten am niedrigsten ist (13%), bei Frauen mit Kindern und Partner*in hingegen am höchsten (53%). Aber selbst ohne Kinder liegt die Teilzeitquote von Frauen (mit 33%) doppelt so hoch als bei Männern (16%). Wie bei Männern ist auch bei Frauen die Teilzeitquote mit mittleren Ausbildungen am geringsten, dagegen mit AHS- oder BHS-Abschluss am höchsten. Die Unterschiede zwischen Frauen und Männern fallen bei Pflichtschulabsolvent*innen und vor allem mit Lehre oder BMS-Abschluss höher aus.

Die Teilzeitquote ist sowohl bei Frauen als auch bei Männern zwischen 2015 und 2019 gesunken, bei Frauen um 2 Prozentpunkte, bei Männern um 1 Prozentpunkt. Überdurchschnittlich hoch ist der Anstieg bei Alleinerzieherinnen mit 5 Prozentpunkten. Weniger stark fällt der Anstieg bei Männern mit FH oder Hochschulstudium mit jeweils 3 Prozentpunkten aus. Im Unterschied dazu sank die Teilzeitquote bei Männer mit max. Pflichtschulabschluss um 5 Prozentpunkte und bei Männern mit Lehre oder BMS um 3 Prozentpunkte.

Corona-Fokus 2021

Obwohl die Corona-Pandemie und die begleitenden Maßnahmen zahlreiche Auswirkungen auf die Arbeitswelt hatten wie unter D6 anhand der Indikatoren zur Corona-Situation am Beispiel der Erwerbsbeteiligung, Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit gezeigt wurde, scheint die Teilzeitquote der Wiener*innen davon nicht verändert worden zu sein. Zwar hat der Indikator D7.2 Abweichung von Normalarbeitsstunden während der Corona-Pandemie gezeigt, an der Teilzeitquote hat sich über den Zeitraum der Corona-Pandemie von 2020 und 2021 jedoch wenig verändert. Weiterhin ist die Teilzeitquote von Frauen mit über 40% wesentlich höher als jene von Männer mit unter 20%.