Kapitel B

Politische Partizipation

Titelbild Kapitel

Kapitel B

Politische Partizipation

Titelbild Kapitel

Indikator B2
Wahlvorschläge politischer Parteien

Icon für Kapitel B

Gleichstellungsziele

Erhöhung der Partizipation von Frauen in der Wiener Politik

Indikator B2 zeigt den jeweiligen Frauenanteil der Kandidat*innen der Stadtwahlvorschläge zu den Gemeinderatswahlen der Jahre 2010, 2015 und 2020. Im Vergleich zu 2015 zeigt sich auf den Wahllisten der Parteien Grüne, ÖVP und ANDAS/Links und NEOS ein Anstieg des Frauenanteils. Im Gegensatz dazu war der Frauenanteil in den Wahllisten zur Gemeinderatswahl bei den Parteien FPÖ und Liste HC rückläufig. Der Frauenanteil in den Wahlvorschlägen der SPÖ lag 2015 und 2020 bei 50%.

Jene Parteien, die im Vergleich zu 2015 einen Anstieg des Frauenanteils auf den Wahllisten verzeichneten, nominierten in der Regel auch prozentuell mehr Frauen für die ersten 10 Listenplätze. Eine Ausnahme bilden die NEOS, welche 2020 nur vier Frauen für einen der ersten zehn Listenplätzen nominierten; 2015 wurden von den NEOS fünf Frauen für einen der ersten zehn Listenplätze vorgeschlagen.

In den Wahlvorschlägen der politischen Parteien für die Gemeinderatswahlen 2020 zeigt sich der Geschlechteranteil auf den ersten zehn Listenplätzen in der SPÖ und bei der ÖVP mit 50% ausgeglichen. Bei den Grünen stellen Frauen mit 70% deutlich mehr als die Hälfte der Kandidat*innen auf vorderen Plätzen. Hier zeigt sich die Effektivität der Quotenregelungen bei der Listenerstellung der Parteien.  

Allerdings konnten bei der SPÖ 2020 nur rund 46% Frauen in den Club einziehen, bei den Grünen immerhin 50%. Die ÖVP, die seit 2015 eine Frauenquote von 40% hat, hat den Anteil der Frauen auf den Wahllisten gesteigert. Der Frauenanteil der ÖVP lag im Gemeinderat mit 36% jedoch schließlich unter dem der Wahllisten. Den höchsten Frauenanteil auf der Wahlliste und unter den ersten zehn Listenplätzen weist die Partei Links auf, welche bei den Gemeinderatswahlen 2020 erstmals antrat und in die Teile von Wien ANDAS integriert wurden. In den anderen Parteien dominieren weiterhin Männer die Wahllisten, mit den geringsten Frauenanteilen bei der FPÖ (29%), der Liste HC (32%) und bei den NEOS (38%). Hier zeigt sich, dass Parteien ohne Quotenregelungen ihre Wahllisten nicht geschlechtergerecht gestalten. Bei den kleineren Wahllisten, die den Einzug in den Landtag nicht geschafft haben, variiert der Frauenanteil zwischen 10% und 64%. Anders als 2010 und 2015 hatten die FPÖ und die Liste HC (trat erstmals 2020 an), Parteien ohne Quotenregelungen, 2020 einen geringeren Frauenanteil auf den ersten zehn Listenplätzen als auf der Gesamtliste, während die Grünen, die NEOS, ohne Quotenregelungen, und Links 2020 auf den ersten 10 Listenplätzen einen höheren Frauenanteil als insgesamt auf der Wahlliste hatten. Bei der ÖVP und der SPÖ entsprach der Frauenanteil auf den ersten 10 Listenplätzen mit 50% dem auf der Gesamtliste.