Gleichstellungsziele
Erhöhung des Anteils ausbildungsadäquat beschäftigter Frauen
In der aktuellen Erhebung der Wiener Lebensqualitätsstudie (2018) wurde der Indikator von 2013 „Ausbildungsadäquate Beschäftigung“ durch den neuen Indikator „Arbeitszufriedenheit“ ersetzt. Ein direkter Vergleich dieser beiden Indikatoren ist daher nicht möglich.
Im Bereich der Arbeitszufriedenheit von Frauen und Männern zeigt sich in der Gesamtaufstellung kein großer Unterschied: 75% der Frauen und 75% der Männer waren mit ihrer Arbeit zufrieden. Auch in den meisten Untergruppen, wie zum Beispiel unter 25-jährige Personen, sowie bei teil- und vollzeitarbeitenden Personen zeigen sich kaum geschlechtsspezifische Unterschiede. Nach Bildungsabschluss aufgeschlüsselt zeigt sich, dass Frauen mit Pflichtschulabschluss und Männer mit Berufsausbildung am wenigsten zufrieden sind: Nur 52% der Frauen mit Pflichtschulabschluss und 66% der Männer mit Berufsausbildung sind mit ihrer Arbeit zufrieden. Die größten Differenzen zwischen Männern und Frauen zeigen sich bei Personen mit Pflichtschulabschluss (Frauen zu 52%, Männer zu 71% zufrieden). Frauen mit Pflichtschulabschluss sind am unzufriedensten. Bei Personen mit hohen Bildungsabschlüssen, Matura und tertiäre Bildung, ist die Arbeitszufriedenheit bei Männern und Frauen wiederum fast angeglichen und liegt bei ca. 80%; Frauen dieser Gruppe waren geringfügig unzufriedener.
Wie im Wiener Gleichstellungsmonitor 2013 gezeigt wurde, liegt der Anteil der ausbildungsadäquaten Beschäftigung unter Frauen mit 79% etwas höher als bei Männern (77%). 17% der Männer und 15% der Frauen werden unter ihrer Qualifikation eingesetzt und 7% der Männer sowie 5% der Frauen üben eine Tätigkeit aus, die ein höheres Qualifikationsniveau erfordert (Wiener Lebensqualitätsstudie 2013).
Migrations-Fokus 2016
Die Erhebung zur ausbildungsadäquaten Beschäftigung von Frauen mit Migrationshintergrund im Jahr 2015 (Wiener Frauenbarometer 2015) kommt zu einem ähnlichen Ergebnis: 75% der Wienerinnen sind ihrem Ausbildungsniveau entsprechend beschäftigt, rund 20% fühlen sich unter ihrem Qualifikationsniveau eingesetzt. Dabei zeigen sich wenig Unterschiede zwischen Frauen mit und ohne Migrationshintergrund, wohl aber zwischen zugewanderten Wienerinnen und Wienerinnen der zweiten Generation: 23% der ersten Generation und 11% der zweiten Generation sehen sich überqualifiziert beschäftigt.
Deutlicher sind die Unterschiede zwischen Frauen mit und ohne Migrationshintergrund, wenn Vollzeitbeschäftigte und Teilzeitbeschäftigte getrennt betrachtet werden: Vollzeitbeschäftigte Frauen ohne Migrationshintergrund weisen einen geringeren Anteil von überqualifizierten Beschäftigten auf als Frauen mit Migrationshintergrund EU und vor allem als Frauen aus Drittstaaten. Bei den Teilzeitbeschäftigten ist hingegen bei Frauen ohne Migrationshintergrund der Anteil der überqualifiziert Beschäftigten mit 41% am höchsten. Bei teilzeitbeschäftigten Frauen mit Migrationshintergrund EU beträgt dieser Anteil noch immerhin 28%, bei Migrationshintergrund Drittstaat 22%.