Wiener Gleichstellungsmonitor

Ausbildungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT-Bereich) sind auf allen Ebenen des Bildungssystems, von der Sekundarstufe II bis zur tertiären Bildung, Beispiele für zukunftsträchtige Qualifikationen und auch für die geschlechtsspezifische Berufswahl. Der Großteil der Ausbildungen im IKT-Bereich betrifft den tertiären Sektor: Rund 8.000 der 14.000 Schüler*innen und Studierenden in IKT-Ausbildungen studieren an der Universität Wien, der Technischen Universität Wien, der Wirtschaftsuniversität und der Medizinischen Universität Wien Informatik, Wirtschaftsinformatik o.Ä. Weitere 2.413 IKT-Studierende entfallen auf Fachhochschulen. Im tertiären Sektor sind fast 22% der Studierenden im IKT-Bereich Frauen.

Im Schulbereich, in dem rund 2.400 Schüler*innen eine Ausbildung mit IKT-Schwerpunkt gewählt haben, fällt der Frauenanteil insgesamt mit rund 19% etwas niedriger aus als im Tertiärbereich. In den höheren technischen Lehranstalten ist der Frauenanteil mit 10% am geringsten, in den allgemeinbildenden höheren Schulen mit 40% deutlich höher.

Mit nur 128 Mädchen in der Lehrberufsgruppe Informatik, EDV und Kommunikationstechnik ist der Anteil der Mädchen unter Lehrlingen mit 13% deutlich gestiegen, jedoch geringer als in den höheren Bildungsstufen. Der niedrige Wert für 2015 ist teilweise auf eine Neudefinition dieser Lehrberufsgruppe zurückzuführen, da die stark männlich dominierten Mechatronikberufe zu dieser Gruppe hinzugekommen sind, während die geschlechtermäßig stärker ausgeglichenen Lehrberufe, wie z.B. Medientechniker*innen, anderen Berufsgruppen zugeordnet wurden. Aber selbst wenn diese neue Kategorisierung auf die älteren Lehrlingszahlen angewandt wird, ergibt dies mit 11% einen deutlich höheren Frauenanteil als 2015.

Während der Frauenanteil unter Lehrlingen sowie im tertiären Sektor im IKT-Bereich zwischen 2015 und 2020 stieg, sank er tendenziell in den allgemeinbildenden höheren Schulen sowie in höheren technischen Lehranstalten.