Kapitel G

Einkommen

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Indikator G8
Lehrlingsentschädigung

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Gleichstellungsziele

Gendergerechte Arbeitsbewertung

Die kollektivvertraglich festgelegte Lehrlingsentschädigung in den zehn häufigsten Lehrberufen von Mädchen und Burschen spiegelt die unterschiedliche Bewertung von frauentypischen und männertypischen Berufen wider: Lehrberufe mit hohen Männeranteilen werden tendenziell höher entlohnt als Berufe mit hohen Frauenanteilen. Eine Ausnahme von diesem Muster sind pharmazeutisch-kaufmännische Assistent*innen. Es handelt sich dabei um einen stark weiblich dominierten Lehrberuf (Frauenanteil 85%), der sowohl im ersten als auch im dritten Lehrjahr mit der höchsten Lehrlingsentschädigung entlohnt wird (Euro 828 bzw. Euro 1.259). Vergleichsweise hohe Lehrlingsentschädigungen im ersten Lehrjahr werden zudem für die männlich dominierten Lehrberufe der Restaurantfachkräfte und Koch/Köchin (Euro 785) sowie Elektrotechnik und Kraftfahrzeugtechnik (Euro 740) bezahlt. Die beiden letztgenannten Lehrberufe verzeichnen auch im 3. Lehrjahr (abgesehen von den pharmazeutisch-kaufmännlichen Assistent*innen) die höchsten Lehrlingsentschädigungen (Euro 1.196 bzw. Euro 1.180) und weisen jeweils Frauenanteile von unter 10% auf. Die niedrigste Lehrlingsentschädigung, sowohl im ersten als auch im dritten Lehrjahr, wird für Friseur*innen und Perückenmacher*innen bezahlt (Euro 580 bzw. Euro 889). Dieser Lehrberuf ist mit einem Frauenanteil von fast 70% stark weiblich dominiert und wird von Frauen am häufigsten gewählt.

Gegenüber dem Jahr 2012 sind die Lehrlingsentschädigungen bis zum Jahr 2020/21 zwischen 15% und 37% gestiegen. Elektrotechnik sowie Installations- und Gebäudetechnik weisen mit 19% bzw. 15% eine vergleichsweise geringe Erhöhung auf. Überproportional sind die Erhöhungen im Bereich der Informationstechnologie (37%) und bei den vergleichsweise niedrigen Lehrlingsentschädigungen der Friseur*innen und Perückenmacher*innen (35%) ausgefallen.