Gleichstellungsziele
Abbau der genderspezifischen Einkommensunterschiede
Erhöhung der Verwertbarkeit der Aus- und Weiterbildung von Frauen
Sowohl bei Männern als auch bei Frauen steigen die Bruttostundenlöhne tendenziell mit dem Alter, der Berufserfahrung und der Qualifikation. Diese sogenannten „Produktivitätsfaktoren“ wirken sich allerdings bei Frauen und Männern unterschiedlich auf die Lohnhöhe aus, sodass der Gender Pay Gap mit Alter, Unternehmenszugehörigkeit und Qualifikation unterschiedlich groß ausfällt.
Der Gender Pay Gap steigt deutlich mit dem Alter, wobei er bis zur Alterskategorie der 30- bis 39-Jährigen unter 10% bleibt und danach sprunghaft ansteigt. Während die Einkommenshöhe der Männer mit dem Alter weiter steigt, bleibt das Einkommensniveau der Frauen ziemlich konstant auf dem Niveau der 30- bis 39-Jährigen. Bezüglich der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit sind die Einkommensunterschiede zu Beginn des Beschäftigungsverhältnisses mit 10% am geringsten. Dies betrifft jeweils rund ein Viertel aller beschäftigten Frauen und Männer, die eine Unternehmenszugehörigkeit von unter einem Jahr aufweisen. Bei einer Zugehörigkeitsdauer ab 15 Jahren erreicht der Gender Pay Gap seinen Höchstwert mit 15%, wobei aber nur 16% der Frauen und 20% der Männer über eine Dauer von mindestens 15 Jahren im gleichen Betrieb tätig sind. Hinsichtlich der Bildungsabschlüsse zeigen sich die größten Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern bei Absolvent*innen von berufsbildenden höheren Schulen mit 24% bzw. Hochschulen (Universität und Fachhochschule) mit 21%. Deutlich niedriger zeigt sich der Gender Pay Gap bei allgemeinbildenden höheren Schulen (9%) und bei berufsbildenden mittleren Ausbildungen (11%). Tendenziell ist der Gender Pay Gap also in den höheren Ausbildungen größer.
Zwischen 2010 und 2018 ist der Gender Pay Gap bei Betrachtung nach Alter, Unternehmenszugehörigkeit und Bildungsniveau vor allem in den mittleren Gliederungskategorien gesunken. In Bezug auf Alter war dies z.B. am deutlichsten bei der Altersgruppe der 30- bis 39-jährigen Erwerbstätigen beobachtbar (von 14% auf 6%). Bei der Unternehmenszugehörigkeit war dies v.a. bei einer Zugehörigkeitsdauer von 10 bis 14 Jahren der Fall (von 20% auf 13%). Im Gegensatz dazu ist der Gender Pay Gap bei den Erwerbstätigen mit langer Zugehörigkeit zum Unternehmen, d.h. von 15 Jahren und mehr, geringfügig gestiegen. Nach Bildung betrachtet sind die stärksten Rückgänge der geschlechtsspezifischen Einkommensunterschiede bei Personen mit mittleren Ausbildungen und AHS zu verzeichnen. Relativ konstant sind die Gender Gaps bei Personen mit maximal Pflichtschulabschluss, hochschulverwandten Ausbildungen und Hochschulen geblieben.