Gleichstellungsziele
Gendergerechte Mobilität
Gendergerechte Verkehrsinfrastruktur
Frauen und Männer unterscheiden sich in der Wahl der Verkehrsmittel, die sie jeden Tag bzw. mehrmals in der Woche benutzen. Wie aus der Wiener Lebensqualitätsstudie 2018 ersichtlich, betrifft es die Auto- und Radnutzung sowie den öffentlichen Verkehr.
Beim Zu Fuß gehen ist die Wahl sehr ähnlich – 89% der Frauen und 86% der Männer legen einen Teil ihrer Wege fußläufig zurück. Das Rad bei schönem Wetter wird mit 30% von Männern stärker genutzt als von Frauen mit 21%. Die Autonutzung als Lenkende gibt 48% der Männer und nur 33% der Frauen an. Der Frauenanteil als Mitfahrende liegt höher als bei Männern, 25% der Frauen und 17% der Männer wählen diese Verkehrsart. Frauen nutzen häufiger den öffentlichen Verkehr, im Detail wählen 75% der Frauen und 69% der Männer den öffentlichen Verkehr.
Der Vergleich der vorliegenden Wiener Lebensqualitätsstudien von 2013 und 2018 zeigt, dass die Nutzung des öffentlichen Verkehrs 2018 bei Frauen geringfügig und bei Männern um 5%-Punkte gestiegen ist. Die Nutzung des Fahrrads bei schönem Wetter ist bei beiden um zirka 5%-Punkte zurückgegangen. Beim Vergleich der Autonutzung ist der Anteil der Frauen als Fahrerin um 2%, bei den Männern um 4%-Punkte zurückgegangen. Als Mitfahrende ist der Anteil der Frauen um 3%-Punkte weniger geworden.
Die für Wien vorliegende sowie österreichweiten Erhebungen [Anm. 1] zeigen, dass sich die Wahl der Verkehrsmittel von Frauen und Männern eher mehr annähern. Das Auto wird immer noch stärker von den Männern genutzt. Die österreichweite Studie zeichnet weiters nach, dass Unterschiede in Bezug zu den Wegezwecken durch die Zuständigkeit der Frauen für Care-Arbeit geprägt sind. Beispielsweise liegt der Frauenanteil bei Bring- und Holwegen mit 9% doppelt so hoch wie bei Männern. Der Wegezweck Einkäufe liegt bei Frauen bei 19% und bei Männern bei 12% (Bundeskanzleramt, Sektion Frauenangelegenheiten und Gleichstellung 2020).