Gleichstellungsziele
Verbesserung des Zugang zu leistbarem und rechtlich gesichertem Wohnraum
Die durchschnittlichen Wohnkosten bei Hauptmiete in Wien liegen 2019 bei rund 676 Euro (inkl. Betriebskosten). Pro Quadratmeter sind das im Schnitt 6 Euro (vgl. Statistik Austria 2022).
In Haushalten ohne Pensionsbezug liegen die Mietkosten bei 670 Euro, in Haushalten mit Pensionsbezug im Schnitt bei 570 Euro. Alleinlebende Frauen ohne Pensionsbezug (576 Euro) zahlen im Schnitt geringfügig mehr Miete als alleinlebende Männer (574 Euro) ohne Pensionsbezug. Alleinlebende Pensionistinnen zahlen dagegen im Schnitt um 17 Euro mehr Miete als alleinlebende Pensionisten, was angesichts der Unterschiede im Einkommen eine höhere Wohnkostenbelastung von Frauen bedingt.
Gemessen am Haushaltseinkommen werden von Personen in Haushalten ohne Pensionsbezug im Schnitt 23% des Einkommens für Miete aufgewendet. Dieser Anteil fällt bei Personen mit Pensionsbezug etwas geringer aus (18%). Deutlich höher liegen die Mietkostenanteile bei Alleinlebenden, insbesondere bei Frauen (31%). In Haushalten mit Kindern sind vor allem Ein-Eltern-Haushalte (34%) betroffen.
Eine Erhöhung des Wohnkostenanteils gegenüber 2015 fand sowohl in Haushalten mit als auch ohne Pension statt. Diese Zunahme zeigt sich in fast allen Haushaltskonstellationen. Auffällig ist die Erhöhung des Wohnkostenanteils jedoch bei alleinlebenden Frauen mit Pensionsbezug (3 %-Punkte) und Ein-Eltern-Haushalten in Wien (7%-Punkte).
Bei einer näheren Betrachtung der Ein-Eltern-Haushalte zeigt sich, dass diese zu 90% von Frauen geführt werden und ein Viertel aller Wiener Haushalte ausmachen. Für Wohnkosten müssen 28% von ihnen 50% ihres Einkommens aufwenden, weitere 20% immerhin noch bis zu 25%. (vgl. Statistik Austria 2019). Im Rahmen einer 2019 durchgeführten Studie gaben 50% von befragten alleinerziehenden Frauen an, immer wieder vor dem Problem zu stehen, sich das Heizen kaum leisten zu können (vgl. JUNO Zentrum für Getrennt- und Alleinerziehende und MA 50, 2019).