Gleichstellungsziele
Vermeidung von prekärer Beschäftigung
Im Jahr 2018 stehen 21% der Wienerinnen und 14% der Wiener in Niedriglohnbeschäftigung, d.h., haben mit ihrer Tätigkeit weniger als Euro 10,06 brutto pro Stunde verdient und sind damit unter zwei Dritteln des Medianlohns geblieben. Der Anteil von Niedriglohnbeschäftigung ist bei atypischer Beschäftigung deutlich höher als bei Normalarbeitsverhältnissen. Jeweils 26% der atypisch Beschäftigten Frauen und Männer zählen zu Niedriglohnverdiener*innen, bei Normalarbeitsverhältnissen sind es hingegen 15% der Frauen und 10% der Männer. Niedriglohnbeschäftigung betrifft im verstärkten Ausmaß Personen mit niedrigen Bildungsabschlüssen. Mehr als die Hälfte der Frauen (51%) und 37% der Männer mit maximal Pflichtschulabschluss zählen zu Niedriglohnbeschäftigten. Aber auch mit Matura oder Studium sind Männer und jeweils noch stärker Frauen zu Niedriglöhnen beschäftigt; ein Teil wohl in Zusatzbeschäftigungen zu Ausbildung, aber eben auch ein Teil in Tätigkeiten, in denen sie ihre Ausbildung nicht verwerten können (vgl. Schönherr & Zandonella, 2020).
Der Anteil der Niedriglohnbeschäftigten unter den Frauen ist zwischen 2014 und 2019 von 22 auf 21% leicht gesunken, während der Männeranteil konstant blieb. Bei Männern und Frauen stieg der Anteil von Niedriglohnbeschäftigten bei Normalarbeitsverhältnissen, bei atypischer Beschäftigung sank er jeweils, bei Männern um 4 Prozentpunkte, bei Frauen um 3. Insgesamt sind Frauen nach wie vor deutlich stärker im Niedriglohnbereich tätig.